Darmpilze – Nachweis und Behandlung

Candida: erkennen, nachweisen und ausmerzen

Pilze im Darm – Candida albicans – Candida parapsilosis

Pilze, die Krankheiten verursachen, treten in drei „Erscheinungsformen“ auf. Schimmelpilze, Hefepilze und Hautpilze. Die Rolle der Darmpilze (u.a. Candida albicans) wird in der Schulmedizin kontrovers diskutiert.

Dennoch herrscht in der Naturheilkunde Einigkeit darüber, dass eine extreme Besiedelung und Ausbreitung von Darmpilzen wie Candida albicans oder Candida parapsilosis eine ernsthafte Erkrankung darstellt.

Ursachen / Risikofaktoren

In der Dünn- und Dickdarm auskleidenden Schleimhaut leben bis zu 10 Billionen einzellige Mikroorganismen, meist Bakterien. Mehr als 500 verschiedene Mikrobenarten, darunter auch Hefepilze, lassen sich hier nachweisen. Man spricht von der Mikroflora des Darms („Darmflora“), die sich normalerweise in einem gesunden Gleichgewicht befindet. Sie ist lebenswichtig für uns. Die „guten Bakterien“ bilden auf der Darmwand eine Schicht. Diese bildet die Verbindung zwischen Außen (z.B. hereinkommende Nahrung) und Innen (Darmwand und Blutgefäßsystem). Hier werden „Feinde“ von außen abgewehrt und „Freunde“ toleriert. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom Darmschleimhaut-Immunsystem.

Die in einer engen Symbiose (Lebensgemeinschaft mit wechselseitigem Nutzen) mit uns lebenden Bakterien haben vielfältige Aufgaben: neben der Errichtung einer mikrobiellen Barriere  regen sie die Darmwand-Muskelbewegung zum Transport des Nahrungsbreis an. Sie bilden mit Hilfe unserer Nahrung wichtige Nährstoffe und Vitamine (z.B. Thiamin, Folsäure, Vitamin B2, B5, B12) und sie trainieren das Immunsystem. Bereits bei der Geburt siedeln sich die ersten Bakterien in unserem Körper an und besetzen die unterschiedlichen Nischen von Mundhöhle bis Darmausgang.

Krankheitsbild

Die Erkennung der Candida-Infektion ist nicht einfach, denn es gibt keine speziellen, unverwechselbaren Krankheitszeichen. Je nach Zustand des Organismus bzw. seines Immunsystems können sie äußerst vielfältig sein.

Wenn einzelne oder mehrere Krankheitszeichen aus der folgenden Liste gleichzeitig wiederholt oder über einen längeren Zeitraum auftreten, könnten Darmpilze die Ursache sein:

Symptome bei Darmpilzen:

  • Lustlosigkeit, Gereiztheit,
  • Gefühle des Versagens,
  • Angst, nicht mehr den Anforderungen gewachsen zu sein,
  • mangelndes Interesse am Beruf oder Aufgabenbereich,
  • permanente Müdigkeit,
  • Schlafstörungen,
  • Konzentrationsstörungen,
  • Verzweiflung bis hin zu Hoffnungslosigkeit,
  • Depressionen,
  • chronischer Motivationslosigkeit,
  • Stimmungsschwankungen und
  • körperliche Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-, Darm-Beschwerden.

Erkennung / Untersuchungen

Der Verdacht auf Darmpilze (Candida albicans, Candida parapsilosis) wird in der Regel durch den Nachweis der Pilze im Stuhl bestätigt.

Stuhluntersuchung

Ein speziell auf die Darmflora sowie Pilzbefall spezialisiertes Labor erstellt einen Stuhlbefund, auf dem die einzelnen Darmbakterienarten sowie der pH-Wert des Stuhls und weitere Parameter – je nach Beschwerdebild – ersichtlich sind.

Anti-mykotische Therapie (Pilzabtötende Therapie)

Für die Behandlung der Candidose stehen Medikamente zur Verfügung. Sie töten die Darmpilze, nicht aber die nützlichen Darmbakterien ab. Das am häufigsten verwendete Präparat ist Nystatin. Naturheilkundlich gibt es auch spezielle Kapseln mit starken ätherischen Ölen, die die Pilze dauerhaft abtöten. Oft ist eine Kombination mit homöopathischen Anti-Pilz-Mitteln sinnvoll, besonders wenn die Darmpilze tief in der Schleimhaut sitzen oder diese sogar schon „durchwandert“ haben.

Darmsanierung

Es müssen nicht immer Pilze sein, die das Gleichgewicht im Darm stören. Auch zu viele oder zu wenige Darmbakterien in der Darmflora können zu Beschwerden führen. Hier ist ebenfalls eine Stuhlprobe Ausgang der Behandlung. Sie zeigt, welche Bakterien in der Über- und welche in der Unterzahl sind. Entsprechende Medikamente können dann helfen, die „guten“ Bakterienstämme wieder aufzubauen. Erfreulicherweise regulieren diese „Symbionten“ dann das Wachstum von pathogenen („bösen“) Keimen und Pilzen. Darmtherapeutika stehen für den Dünn- und Dickdarm zur Verfügung und können bereits bei Säuglingen (z. B. bei Windelsoor) eingesetzt werden.